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Catacombo | |||||||
Kraut- und Jazzrock aus Marxloh |
Erste Gehversuche Angefangen hat alles im Keller von Marmor Graefen in Duisburg Marxloh irgendwann 1977. Dort rockten "Opaque Qoze", die Band von Gitarrist Clemens Graefen und das namenlose Trio des kleinen Bruders Martin - seines Zeichens Schlagzeuger - der mit den beiden Gitarristen Dirk Schirok und Uli Adler seine ersten musikalischen Gehversuche machte. Nach der Trennung von "Opaque Ooze" war man sich 1978 schnell einig, dass die Drei bereit waren, den großen Bruder zu adoptieren und sich zeitgemäß in Sachen Kraut- und Jazzrock zu versuchen. Die Rollen waren schnell verteilt. Uli Adler wechselte an den Bass und schon ging es los. Die Keimzelle von "Catacombo" war geboren.
Bis das Ganze aber offiziell wurde, dauerte es noch ein paar Monate. Erst musste 1979 aus Friedrichsfeld Michael Mann dazu kommen, von da an verantwortlich für das Gebläse (Saxophon und Flöten jeder Art) und eine der Stimmen der Band. Egal bei welchem Wetter, jeden Freitag und Sonntag machte er sich mit seinem Vespa-Roller auf den Weg von Friedrichsfeld nach Marxloh. Zweiter Neuzugang war Josef Jaromin (der einzige Hamborner Gitarrist mit einer polnischen halbakustischen E-Gitarre), der Dirk Schirok ablöste. Mit diesem Wechsel trennte sich die Band auch von ihrem provisorischen Namen "Sensenmann-Quintett" und nannte sich in Anlehnung an den Proberaum im Kellergewölbe "Catacombo".
Die kreativen Möglichkeiten erweiterte kurze Zeit später der Einstieg von Jörn Bücher, Hamborns einzigem Trompeter. Fortan bildete der einstige Stipendiat eines evangelischen Blasorchesters gemeinsam mit Michael Mann und Clemens Graefen, der die Posaune als Zweitinstrument für sich entdeckt hatte, die erste Bläsersektion im Duisburger Norden. Nach dem Wechsel am Schlagwerk (1980) - Klemens Möllenbeck löste Martin Graefen ab - und dem Zugang des Weseler Pianisten Klaus Wolsing stand die letzte Besetzung.
Anders als viele andere Bands setzte Catacombo von Anfang an auf einen eigenen Sound und eigene Kompositionen. Es wurde nicht (bis auf ein Thema von Posaunist Albert Mangelsdorff) gecovert, sondern aus den unterschiedlichen Ge-schmäckern der Musiker (von Steely Dan, über Guru Guru, Frank Zappa bis hin zu Miles Davis & Co) eigene Stücke erarbeitet.
Idee war es, Geschichten zu erzählen, die die Hörer nachempfinden können. Beispiele dafür sind "Marxloh, Ankara und zurück", das instrumentell den Weg beschreibt auf den sich Ende der 70ziger Jahre viele türkische Mitbürger mit dem vollbepackten Ford Transit zum Besuch ihrer Familien machten oder "Stehcafe", eine Hommage an die Liebe und den damals zum Alltag gehörenden Kaffee im orange-braunen Tchibo-Ambiente. Interessant auch die Einblicke in das Werben um junge Damen in John Travoltas glitzernder Discowelt, das unter dem schlichten Titel "Krokant" deutschsprachig aufbereitet daher kommt. Stammgast waren Catacombo im Revierpark Mattlerbusch. Gespielt wurde 1979 auf dem großen Open-Air-Festival zur offiziellen Eröffnung des Parks mit "Rockoko", "Gloin" und "Minotaurus" (aus Oberhausen) und 1980 bei der "Sound and Movie Rocknacht" zusammen mit der "Raily Bogard Band" und "Lizard Music", sowie auf Einladung der Rockinitiative des Parks im Dezember 1981 mit "Menthol" und der "Entweder Oder Band". Was damals noch keiner ahnte, das letzte Konzert der Formation. Einmal schaffte es die Band ihre musikalische Heimat, den Niederrhein, zu verlassen. Auf Einladung des Asta der Fach- hochschule Furtwangen gastierte sie im Wintersemester 1981/1982 im Schwarzwald. Eine tolle Reise im alten DS 21 Citroen mit Anhänger und Bandbus, die Vater Graefen zur Verfügung stellte. Die Musik kam gut an, viele Zugaben und jede Menge Spaß. Bei der anschließenden After-Gig-Party kolportierten Ein- heimische "wir hätten Kultur nach Furtwangen gebracht ...." Das Ende des Septetts kam Anfang 1982. Nach dem der elterliche Graefen-Keller gegen einen Proberaum in einer unbe- heitzen Schule in Wesel (das komplette Equiment musste jedes Mal mitgebracht werden) getauscht werden musste, war es mit Catacombo schnell vorbei. Es war bitter kalt und die musikalische DNA stimmte einfach nicht mehr. Von den Nachwehen bis zur Gegenwart Während Josef Jaromin danach konsequent eigene musikalische Wege beschritt, gab es immer wieder zarte Versuche anderer Protagonisten gemeinsam zu musizieren. Ein Beispiel war der kurze Ausflug von Clemens Grafen und Uli Adler nach Voerde, um mit Michael Mann und Frank Preuss nach musikalischen Gemeinsamkeiten zu suchen.
Oder das ebenfalls befristete Projekt "Apollo 14" bei dem Klemens Möllenbeck und Uli Adler mitwirkten. Den Gesangspart bestritt Nobby Leidig (früher "Rockoko", später bei den Dinslakener Südstaatenrockern "Hard to Handle") und Michael Mann unterstützte beim Gig zur Bundestags-Wahlparty am 6.3.1983 in der Neumühler Szenekneipe "Kohlenkasten". Danach folgte eine lange Pause mit einer kurzen Unterbrechung in den frühen 90ern, bis sich 2011 Jörn Bücher, Michael Mann und Uli Adler bei Michas alter Band "Rusty Nails" wieder fanden. Diesmal mit deutlich rockigeren Ambitionen. Die angesprochene Früh90er Episode firmierte unter dem Titel "Ulrich Adler & The Trauzeugen". Dahinter verbargen sich Michael Mann (Gitarre, Saxophon und Gesang), Jörn Bücher (Gesang), Klemens Möllenbeck (Schlagzeug), Christoph Becker (Gitarre) und Uli Adler (Bass), die es im Dezember 1992 - natürlich auf Ulis Hochzeitsparty mit Gastmusiker Joe Doll - und 1993 auf einer weiteren Party von einem gewissen "Willi" immerhin auf zwei Gigs brachten. Bemerkenswert das von Klemens Möllenbeck designte und produzierte riesige Bandplakat.
Musikalisch wiedergefunden haben sich auch drei andere Catacombos. Martin Graefen, Clemens Graefen (heute Bass), Dirk Schirok (heute Piano) und der damalige Trauzeuge Christoph Becker wandeln jetzt auf den Spuren von John Scofield. Am 19. Februar 2017 traf sich die alte Truppe zu einem Bierchen in einer Duisburger Kneipe und am 29. April gab es tatsächlich die erste gemeinsame Jamsession seit über 30 Jahren. Bis auf Pianist Klaus, zu dem wir leider keinen Kontakt mehr haben, waren alle dabei. Bilder von dem wunderschönen Ereignis hat Klemens Möllenbeck geschossen, weswegen es leider kein Bild von ihm gibt! Im Oktober 2018 endete die Zusammenarbeit leider wieder, da kein gemeinsamer Arbeitsrhythmus gefunden werden konnte. Musiker und Crew im überblick
Gigografie (soweit nach mehr als 30 Jahren erinnerbar ...)
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